Kapitel 12
Rückerinnerungen an Vorleben mit und ohne Hypnose
Wir kommen nun zu einem Forschungsgebiet, das noch nicht die Akzeptanz der beiden vorgenannten Themen erreicht hat. Der Grund liegt darin, dass hier Erwachsene statt Kinder Rückerinnerungen an Vorleben haben und damit die Beweisbarkeit wegen der vielen Möglichkeiten von Erwachsenen, zu Informationen zu kommen, wesentlich geringer erscheint.
Im Vergleich zu den Nahtod-Erfahrungen gibt es hier keine Institution wie das Krankenhaus, das durch seine nachweisbaren Datenspeicher viele Aspekte des Themas gut dokumentiert.
Hier besteht die analysierende Forschergruppe vor allem aus Psychologen und Psychiatern, die mit ihrer Technik der Rückführung unter Hypnose teilweise »suspekt« erscheint, weil hier viele Forscher die Möglichkeit der Reinkarnation als gegeben annehmen.
Doch der Grund, warum so viele Therapeuten diese Techniken anwenden, liegt nicht an ihrer »Neugierde«, sondern sehr konkret in den heilenden oder lindernden Wirkungen, die sich nachweislich einstellen.
Dazu kommen noch andere erstaunliche Fakten mit Beweischarakter für die Existenz von Seelen.
Das Phänomen der Rückerinnerungen
von Erwachsenen an Vorleben
Sigmund Freud erklärte uns, dass mehrere Bewusstseinsebenen existieren, eine davon ist das Unterbewusstsein. Wir sind uns dessen zwar nicht bewusst, aber es speichert dennoch unsere gesamten Erfahrungen und »diktiert« auch, was wir tun, wie wir reagieren, denken und fühlen. Freud fand, dass wir nur durch den Zugang zu diesem Unbewussten erkennen können, wer wir sind, und nur mit Hilfe dieses Wissens Heilung finden können. Einige haben bemerkt, dass dieses Unterbewusstsein nichts anderes sei als die Seele.
So wie bei den Kleinkindern Rückerinnerungen spontan auftreten können, gibt es bei Erwachsenen – selten, aber doch – die Möglichkeit des spontanen Auftretens von Erinnerungen an Vorleben. Sehr einfach und darum häufig genutzt ist es, mittels Hypnose zu Erinnerungen an Vorleben und auch an Phasen der jenseitigen Existenz zwischen den Inkarnationen zu gelangen.
Wenn sich diese Erinnerungen dann bestätigen lassen, ohne dass man auf anderem Wege zu den Informationen kommen konnte, dann ist dies ein gültiger Beweis für die Existenz von Seelen.
Die Bekanntheit des Phänomens der Möglichkeit der Rückführung in Vorleben durch Hypnose ist seit dem von Morey Bernstein in den Fünfzigerjahren bekannt gemachten Fall Bridey Murphey stark gestiegen, so dass sehr viele Menschen die Möglichkeit der Rückführung unter Hypnose nutzen. Auch wenn nur wenige dieser Rückführungen dann professionell recherchiert werden, existieren heute doch mehrere sehr erstaunliche und gut dokumentierte Fälle.
Dr. Allen Haimes: Ein Wiedersehen mit dem Bruder aus einem früheren Leben
Diesen Fall möchte ich schildern, weil hier die Erinnerungen bei drei verschiedenen Personen sich ergänzten. Er ist von Brad Steiger, einem sehr bekannten Sachbuchautor über grenzwissenschaftliche Themen in den USA, veröffentlicht worden.
Der Arzt Dr. Allen Haimes wird schon als Junge von Wiederholungsträumen heimgesucht. Er erlebte sich dabei in der Wüste, wie ein Wüstenbewohner gekleidet. Die Träume endeten meistens damit, dass er seltsamerweise in Sand versank und dabei eine Frauenstimme »Suliman« rufen hörte, wobei er die Bedeutung dieses Wortes nicht verstand.
Neben seinem Medizinstudium hatte er auch Archäologie studiert. Ägypten und seine Pyramiden zogen ihn besonders an. Zu seinem vierzigsten Geburtstag schenkte ihm seine Gattin Judith eine Reise nach Ägypten.
Als die beiden auf ihrer Schiffreise am Nil Edfu besuchten, schien ihnen beiden alles seltsam vertraut zu sein. Judith glaubte sogar, die Sprache der Leute auf einmal verstehen zu können. In der Tempelanlage in Luxor erblickten sie einen ägyptischen Touristenführer, von dem Allen meinte, er sehe genauso aus wie eine Person, die er in Träumen immer wieder gesehen habe. Er erzählte dann, dass jener und er sich in einem früheren Leben befunden hätten, wobei diese Person damals sein älterer Bruder Ahran gewesen wäre. Ihr Vater sei damals ein Schreiber gewesen.
Als der Blick des Touristenführers schließlich seine Blicke zu Allen richtete, hielt er plötzlich im Satz inne und schaute ihn unentwegt an. Weil nun die gesamte Gruppe auf ihn blickte, fühlt sich Allen unwohl und verließ mit seiner Gattin die Gruppe, und sie begaben sich allein zurück auf ihr Nilschiff.
Am Abend erhielten sie von der Schiffsrezeption einen Anruf, dass ein Gast auf sie wartete. Es war der ägyptische Touristenführer. Er stellte sich als Emil vor, er sei ein koptischer Christ, glaube aber, schon viele Male auf Erden gewesen zu sein. Heute hätte er bei der Tempelführung Allen als seinen Bruder aus einem früheren Leben in Edfu erkannt. Auch Judith sei damals Familienmitglied gewesen, sie war mit Allen auch damals verheiratet. Nach ihrer Hochzeit seien sie nach Luxor gezogen. Er sei wie sein Vater Schreiber geworden. Emil erklärte, dass Allen damals ein Schreiber wie sein Vater wurde, während er selbst als der Älteste, dem dieser Beruf nach der Tradition eigentlich zugestanden wäre, einen anderen erlernen musste, da seine rechte Hand verkrüppelt war und sich nicht zum Schreiben eignete. Allens Aufgabe sei unter anderem gewesen, die abgelieferten Säcke mit Weizen zu zählen und in den Kornspeicher bringen zu lassen. In diesem sei es auch geschehen, dass er in Korn fiel und darin unterging, so dass er nur mehr tot geborgen werden konnte. Seine Frau wäre damals auch dabei gewesen und hätte, als er ins Korn fiel, einen Schrei ausgestoßen, indem sie seinen Namen »Suleiman« rief.
So klärten sich für Allen zwei ungelöste Fragen aus seinen Wiederholungsträumen. Er war nicht, was ihm unlogisch erschien, in Sand, sondern in Korn versunken, und die Frau, seine Frau, hatte mit dem Ausruf »Suleiman« seinen eigenen Namen, den er in dem Wüstenleben gehabt hatte, gerufen.
Judith und Allen sind seither Freunde von Emil und besuchen sich
Das Beeindruckende an diesem Fall ist, dass sich drei Personen erinnern. Die Brüder haben sich beide an das Leben in Ägypten erinnert, wobei das bei Emil besonders bemerkenswert ist, weil dieses Leben für ihn nicht traumatisch endete. Auch Judith hatte in Edfu das Gefühl, schon einmal da gewesen zu sein, und sie war es ja, die die Reise organisierte.
Rick Brown: Die Wiedergeburt des U-Boot-Matrosen James
Es gibt einige sehr gut recherchierte Fälle. Der Fall des amerikanischen Handelsvertreters Bruce Kelly (geb. 19. 1. 1953 in Glendale, California, als Wiedergeburt des U-Boot-Matrosen James Johnston) ist einer der überzeugendsten Fälle, der in einem überschaubaren Umfang darstellbar ist.
Bruce litt an Klaustrophobie und an Wasserphobie. Zusätzlich klagte er über Brustschmerzen, für die seine Ärzte keine Erklärung fanden. Seine Angst vor engen Räumen war vor allem bei Flugreisen sehr belastend, zumal da er als Handelsreisender oft fliegen musste. Panikgefühle zeigten sich beim Schließen der Flugzeugtüre und wenn Wasser bis zu seinen Knien aufstieg – auch in der Badewanne. Duschen bereitete ihm ebenfalls Probleme.
Bei seiner Suche nach sich selbst brachte ihn die Lektüre des Buches »Zwischenleben« von Shirley McLain in seinem vierunddreißigsten Lebensjahr auf die Idee, sich in frühere Leben rückführen zu lassen. Er besuchte den amerikanischen Hypnotherapeuten Rick Brown zunächst ohne konkrete Frage.
In der ersten nicht bezogen auf die oben geschilderten Symptome, sah er sich 1860 als etwa 60-jähriger Farmer in Kansas.
Danach entschloss er sich zu einer weiteren Rückführung, wobei diesmal die Suche nach der Ursache seiner Ängste und Schmerzen als konkrete Fragestellung im Zentrum stand.
Rick Brown vermutete einen Flugzeugabsturz ins Meer, Bruce erwartete ein Erlebnis mit der Titanic. In der Rückführung ruft er plötzlich aus: »Ich bin ein U-Boot-Mann … und ich sterbe.« (Die folgenden in Klammer gesetzten Zahlen beziehen sich auf die Ordnungszahl nach der die Aussagen von Bruce geordnet und später überprüft wurden.) Er findet sich in einer Kammer eingesperrt, die sich zunehmend mit Wasser füllt und in der er und der Mechaniker Walter Pilgram (3) ertrinken. Das Boot geht unter und mit ihm die gesamte Mannschaft. Niemand überlebt (27). Bruce gab an, das U-Boot habe den Namen »Shark« (1) und die Nummer 174 (1) getragen. Das Boot hatte Pearl Harbour (39) als Heimathafen und der Untergang fand im Jahre 1942 (4) statt. Rick wollte nun den Ort des Unterganges wissen. Bruce zeichnete nach der Rückführung eine Landkarte der Insel Celebes (Sulawesi) (5) und markierte die Stelle des Untergangs (35). Hier sei noch bemerkt, dass Bruce bis zu der Rückführung keinerlei Bezug zu U-Booten hatte und auch nicht wusste, wo die Insel Celebes liegt.
Die erste Nachprüfung wollte Bruce, der an der Echtheit dessen, was er in der Hypnose wahrgenommen hatte, eher zweifelte, in der Bibliothek durchführen. Er stieß dabei auf das Buch United States Submarine Losses WW Zu seiner Überraschung fand er nicht nur ein U-Boot mit der Bezeichnung Shark SS-174 (1) sondern auch eine Namensliste der untergegangenen Personen mit den Namen James E. Johnston und Walter E. Pilgram (3). Das Schiff hatte am 8. 2. 1942 (4) den Befehl, entlang der Nordküste der Insel Celebes (5) Richtung Makassar zu fahren. Danach gab es keinen Kontakt mehr zum U-Boot, und es wurde am 7. 3. 1942 als vermutlich verloren klassifiziert.
Nach diesem raschen Erfolg beschlossen Bruce und Rick weitere Rückführungen durchzuführen und erst dann weitere Nachforschungen anzustellen.
Die nachfolgenden Rückführungen wurden nun auf Tonband aufgezeichnet. Man kann den Aufzeichnungen folgende Informationen entnehmen:
Das U-Boot war Teil der asiatischen Kriegsflotte der USA und in der Bucht von Manila (22) stationiert. Ihr Auftrag bestand in der Aufklärung und »Beschattung« japanischer Schiffe. Sie erfüllten ihre Aufgabe mit den Begleitschiffen Porpoise (28) und Spearfish (29) sowie mit den U-Booten (30) und (31). In den Tagen vor dem Untergang war die Mannschaft sehr enttäuscht, weil ein auf einen japanischen Zerstörer abgefeuertes Torpedo (33) nicht getroffen hatte. (34)
Am 8. 2. 1942 (36) wurde das U-Boot von einer Wasserbombe getroffen. James Johnston verletzte sich bei diesem Angriff durch einen Flaschenzug und war bis zum Untergang nicht im Dienst.
Ein weiterer Angriff von einem japanischen Zerstörer (25), bei dem zwei Wasserbomben (26) das U-Boot trafen, fand am 11. 2. 1942 (23) um 11:30 Uhr (24) statt. Die Beschädigung des U-Bootes war so groß, dass es sank.
James Johnston, der im Boot üblicherweise im Bereich der Notausstiege in der Nähe des Torpedoraumes mit dem seit seiner Ausbildung bekannten Matrosen Robert Miller (21) arbeitete, war zum Zeitpunkt des tödlichen Angriffs mit dem Mechaniker und Ingenieur Walter Pilgram (3) zusammen. Dieser war Mitte dreißig, also etwas älter als James. Den eigenen Todeskampf schilderte Bruce in der Rückführung sehr detailliert. Dies kann natürlich nicht verifiziert werden, aber er beschreibt die Todesangst in einem engen Raum mit verschlossenen Türen, das Stehen im stetig steigenden Wasser, von oben angespritzt und ohne Hoffnung sehr dramatisch.
Wichtig sind auch noch private die in der Rückführung genannt werden:
James Johnston wurde 1921 (6) geboren. Seine Mutter starb an einer Lungenentzündung, als er fünfzehn Jahre alt war. Da war ein jüngeres Mädchen mit Namen Katharina (Pseudonym) (9) bei ihm, das am 21. 4. 1929 (12) geboren worden war. Es hatte haselnussbraune Augen (11) und langes braunes Haar (10).
Er liebte ein Mädchen namens Molly (16). Beide verband auch die Tatsache, dass sie ihre Mütter verloren hatten. Ihre Verbindung scheiterte am Widerstand von Mollys Vater Ike (18).
James war ein ergebener (20) Soldat. Er beschrieb sich selbst auch als einsam (8).
Therapeutisches Ergebnis nach diesen Rückführungen: Bruce war seine Angst in engen Räumen und vor Wasser los. Auch die Brustschmerzen – vielleicht eine Folge von James Rippenverletzung, die er sich beim ersten Angriff mit Wasserbomben zugezogen hatte – waren nun verschwunden.
Dann erfolgte die zweite Nachprüfung, die nun von Rick Brown gemacht der später die Ergebnisse in einem Buch und einem wissenschaftlichen Artikel zusammenfasste:
Er forschte im März 1988 in verschiedenen Washingtoner Archiven selbst nach und fand dort die Geburtsurkunde des James Edward Johnston sowie Aufzeichnungen über dessen Besuch der Highschool. Dann fuhr er dreimal nach Jacksonville und sprach mit Verwandten und Freunden von James.
Die frühere Person James Johnston wurde am 1. 2. 1921 (6) in Jacksonville, Alabama, geboren. Somit konnte das in der Rückführung angegebene Jahr bestätigt werden. Ebenso konnte bestätigt werden, dass James mit fünfzehn Jahren (7) seine Mutter verloren hatte und sich deshalb sehr allein fühlte (8). Rick Brown traf in Jacksonville James Cousine Katharina (Pseudonym) (9). Die Angaben in der Rückführung über die braunen Haare, die braunen Augen und das Geburtsjahr 1929 waren richtig. Bemerkenswert ist, dass es sich dabei um sogenanntes privates Wissen handelt, das man keinen offiziellen Quellen entnehmen kann.
Auch die unglückliche Liebe zu Molly (16) konnte bestätigt werden. Auch Mollys Mutter war in der Tat früh gestorben (17) und ihr Vater Ike (18) Lassiter, der Sheriff der Gegend, lehnte die Beziehung (19) entschieden ab.
Ein früherer Freund von James beschrieb diesen als glücklichen, aber einsamen (8) Burschen. Ein anderer bestätigte die Dienstbeflissenheit und den Patriotismus (20) den James als Marinesoldat an den Tag legte. Es konnte auch bestätigt werden, dass James die Ausbildung an den Rettungsgeräten der U-Boote mit Robert Miller (21) zusammen machte.
Das U-Boot Shark SS-174 (1) war tatsächlich in der Bucht von Manila (22) stationiert und wurde laut japanischen Quellen mit hoher Wahrscheinlichkeit vom japanischen Zerstörer (25) »Amatsukaze« am 11. 2. 1942 (23) durch Wasserbomben (26) versenkt. Es gab keine Überlebenden (27).
Die »Shark« hatte tatsächlich zwei Schwesterschiffe mit Namen »Porpoise« (28) und »Spearfish« (29). Sie operierte auch mit U-Booten mit den Nummern 37 (30) und 38 (31). In der Mannschaftsliste für die letzte Fahrt fanden sich die Namen James Johnston, Robert F. Miller (21), Schütze 2. Klasse, und Walter Pilgram (3), Chefelektriker (3). Hier gab es die einzige kleine Differenz in den Angaben, denn Pilgram war nicht – wie geschätzt – Mitte dreißig sondern einunddreißig Jahre alt. Auch die sehr spezielle Information über den »ein paar Tage vor dem Untergang« (2. 2. 1942) gescheiterten Torpedoangriff (33) auf ein japanisches Schiff konnte anhand einer Meldung der »Shark« an das Hauptquartier bestätigt werden. Es handelt sich dabei um sogenanntes »verstecktes Wissen«.
Hinsichtlich des Untergangsortes tauchte zunächst eine Diskrepanz auf. Die Navy gab den Untergangsort fünfzig Meilen weiter östlich von dem von Bruce in der Rückführung geäußerten Ort an. An sich ist dies keine wirkliche Diskrepanz, denn es besteht nicht immer Kontakt zu den U-Booten. Die Navy ist hier auf Schätzungen angewiesen. Der genaue Ort wurde in einem Buch eines deutschen Autors gefunden, der nach dem Krieg alle japanischen Aufzeichnungen ausgewertet hatte (verstreute Quellen). Die Daten des zerstörenden Feindes sind da exakter als jene des fernen Hauptquartiers. Der dort ausgewiesene Untergangsort der »Shark« entsprach genau den Angaben in der Rückführung. Dies ist eine Korrektur zugunsten der Aussagen des Rückgeführten.
Auch der zweite Wasserbombenangriff auf die »Shark«, am 8. 2. 1942 (36), konnte bestätigt werden. Die starken Erschütterungen bei derartigen Angriffen sind üblicherweise Ursache für diverse Verletzte in der Mannschaft. Eine Rippenverletzung passt sehr gut in so ein Verletzungsbild bei einem knapp überstandenen Angriff mit Wasserbomben.
Die Aufgaben der »Shark« waren – genau wie Bruce es angegeben hatte – in der Aufklärung (37) und »Beschattung« (38) feindlicher Schiffe. Der Heimathafen des Bootes war tatsächlich Pearl Harbor (39) gewesen.
Nach Abschluss der Rückführungen machten Rick und Bruce einen Besuch »vor Sie besichtigten gemeinsam das in San Francisco ausgestellte U-Boot »SS-383 – The Pampatino«, das zur gleichen Baureihe wie die »Shark« gehört. Bruce war vom ersten Moment an sichtlich betroffen. Er wurde blass und bekam Magenkrämpfe. Er sprach nur noch ganz leise. Aber er kannte sich im Boot bestens aus. Sofort rannte er zu jener Stelle, auf dem Schiff, an dem er in der »Shark« als James ertrunken sein wollte. Er beschrieb alles noch einmal und durchlebte die Todesangst erneut. Er sprach die ganze Zeit nur in Ichform, denn für ihn gab es keinen Zweifel, dass er einst tatsächlich James war.
Danach lief er zu »seiner« früheren Arbeitsstelle auf dem baugleichen U-Boot, dem Notausstieg mit der »Momsen-Lunge«, die er in seinem Leben als Besatzungsmitglied der »Shark« bediente. Er erklärte genau die Details der Funktion – man bedenke, dass er als Bruce nie mit U-Booten zu tun gehabt hatte. Er wies auch auf Dinge hin, die auf diesem Boot etwas anders waren. Seine Koje fehlte, aber den entsprechenden Spind konnte er zeigen. Einen Notausstieg, um dessen Existenz er genau wusste, fand er schließlich hinter einer Kunststoffverschalung.
Bei einer dritten Reise nach Jacksonville, der Heimatstadt von James, nahm Rick Bruce mit. Dabei wurde für die Fernsehserie »Unsolved gefilmt. Bruce erinnerte sich bei diesem Besuch, dass er als James sein Elternhaus nur durch die Hintertüre (40) betreten und verlassen durfte. Seine Cousine Katharina bestätigte dies (Wiedererkennung) ebenso wie die in der Rückführung schon erwähnte Marotte, eine Vorliebe für die Endstücke von Brotlaiben (41) gehabt zu haben. Das sind die kleinen Dinge, die man als verstecktes und privates Wissen bezeichnen kann.
Beurteilung des Falls »Die Wiedergeburt des U-Boot-Matrosen James Johnston«
Die heutige Person Bruce Kelly hatte in ihrem aktuellen Leben keinerlei Beziehung zu Orten oder Personen, die in Kontakt mit der früheren Person James Johnston standen. Auch hatte er keinen Bezug zum Thema U-Boote. Ein normaler Informationstransfer scheidet als Erklärung aus. Es wurde eindeutig eine frühere Person nachgewiesen, auf welche die in den Rückführungen getätigten Aussagen passen.
Bei dem Fall konnten 36 von 41 Angaben als unzweideutig und definitiv richtig nachgewiesen werden. Bei den Aussagen 23 bis 27, bei denen es sich um den Zeitpunkt, Ort und die Umstände des Untergangs handelte, gibt es Differenzen zwischen den mangels Kontakten mit dem Boot getroffenen Angaben der Navy und den Angaben aus den Rückführungen. Es konnten aber bessere Angaben aus den Archiven der japanischen Gegner gefunden werden, die mit den Angaben von Bruce völlig übereinstimmten. Als »falsche« Antwort (32) kann nur die Differenz des Alters von Walter Pilgram von Mitte dreißig in der Rückführung zu einunddreißig Jahren aus den Personalunterlagen angesehen werden. Von den 36 bestätigten Aussagen können als so speziell angesehen werden, dass sie kaum alternativ beschaffbar wären. Dazu gehören sehr spezielle Kenntnisse über Unterseeboote sowie private Kenntnisse oder Kenntnisse aus sehr verstreuten Datenquellen, als dass man sie beschaffen könnte.
Die Phobien, Angst vor engen Räumen und vor Wasser, passen genau zu dem geschilderten Drama eines U-Boot-Unterganges. Zu erwähnen sei auch, dass sowohl Rick als auch Bruce ihnen vor der Rückführung falsche Vermutungen (Rick: Flugzeugabsturz ins Wasser, Bruce: Untergang der Titanic) zuordneten. Auch die Brustschmerzen sind wegen des früheren Angriffs mit Wasserbomben erklärbar. Leider konnte nicht nachgewiesen werden, dass James Johnston durch einen Flaschenzug verletzt wurde.
Heilungen nach Rückerinnerungen
Ein wesentlicher Grund für Rückführungen sind körperliche und psychische Krankheitssymptome. In sehr vielen Fällen handelt es sich nachweislich um auf herkömmlichen medizinischen Weg nicht beseitigbare Symptome. Vielfach sind es Symptome, denen man nach Untersuchungen durch Ärzte keine physischen Ursachen zuordnen kann. Es gibt aber auch einige Fälle mit Krebsdiagnosen, deren Heilung über Jahre nachgewiesen ist.
Von Fällen mit Heilungen oder dem Verschwinden von unerklärlichen Symptomen gibt es in vielen Veröffentlichungen Schilderungen. Dieter Hassler hat sich die Mühe gemacht, in einer umfangreichen Literaturstudie 291 solcher Fälle zu sammeln und diese auszuwerten. Folgende Symptome traten auf: Ängste/Phobien (82 Fälle), Schmerzen (61), Ehe- und Beziehungsprobleme (21), Sexualprobleme (15), Atemwege (12), Internistisches (11), Süchte (9), Zwänge (9), Schuldgefühle (8), Haut (7), Verschiedenes (körperlich) (7), Allergien (6), Essstörungen (5), Übergewicht (5), Verschiedenes (psychisch) (5), Depressionen (4), Minderwertigkeitsgefühle (4), Krebs (4), Albträume (3), Schlaf (3), Workoholics (3), Wut, Ärger (3), Schreibblockade (2) und Zysten (2).
In diesen Fällen zeigt sich durchwegs ein logischer Zusammenhang zwischen den Symptomen und Beschwerden der heutigen Person und Erlebnissen, die diese in vergangenen Leben hatten. Sehr oft haben die Beschwerden mit den Umständen des Todes der Person im Vorleben zu tun. Der jeweils verletzte Teil des Körpers korrespondiert mit dem Ort der Symptome im Leben der hypnotisierten Person.
Zwei Beispiele: Die Person im Vorleben hatte die Aufgabe, Seuchentote auf Wagen zu laden und wegzufahren. Der Zwang im derzeitigen Leben, sich ständig die Hände zu waschen, wurde ausgelöst, als die Person ihren überfahrenen Hund von der Straße Die frühere Person wurde als Indianerin wegen ihrer Schönheit geraubt, vergewaltigt, misshandelt und nahm in der Folge stark zu. Auch im derzeitigen Leben will sie nicht sexuell anziehend sein und ist daher übergewichtig. Nach der Regression kann sie abnehmen, und dieser Erfolg ist vier Jahre
Die von Dieter Hassler zusammengestellten Fälle sind natürlich nur eine kleine Auslese der tatsächlich vorkommenden Fälle, denn nur vereinzelt veröffentlichen die behandelnden Personen ihre Fälle; und da natürlich auch nur die am besten recherchierten oder spektakulärsten.
Bei vielen der Fälle werden die Personen nur mit einem Pseudonym angegeben. Die Nachprüfung der Heilungen erfolgte nur in seltenen Fällen von dritter Stelle.
Bei dem Phänomen der Heilungen nach Rückführungen handelt es sich um eine gute Methode zum Nachweis der Existenz von Seelen. Einerseits ist das Phänomen schon sehr allgemein, so dass viele Personen diese Heilungsalternative nutzen. Andererseits mangelt es noch an der nachhaltigen wissenschaftlichen Analyse des Phänomens.
Es gibt also eine große Diskrepanz zwischen der Nutzung der Hypnose als Mittel zur Heilung von verschiedensten körperlichen und psychischen Beschwerden und der wissenschaftlichen Durchdringung des Phänomens. Die Medizin und auch die Psychotherapie werden heute sehr stark von der Pharmaindustrie beeinflusst und unterstützt. Für diese sich gegenseitig fördernde Symbiose stellen die Themen der Rückführungen eine Behinderung und Belastung dar, weshalb es verständlich erscheint, dass die Themen ausgeblendet, ignoriert und auch bekämpft werden. Eine kurzfristige Änderung dieser Haltung ist nicht zu erwarten. Andererseits bilden viele alternative Therapeuten mit ihren Patienten ebenfalls eine Symbiose, die sich nicht über akademische Forschung und Veröffentlichung in Zeitschriften, die ein Peer-Review-Verfahren nutzen, sondern über Bücher und vereinzelt über Publikumszeitschriften bekannt macht.
Xenoglossie – die Kenntnis fremder Sprachen während der Hypnose
Das Phänomen der Xenoglossie wäre ein sehr überzeugendes Argument für die Existenz von Seelen. Es tritt offensichtlich immer wieder auf, aber die Qualität der Dokumentation und detaillierten Untersuchung befindet sich noch nicht auf einem hohen wissenschaftlichen Standard.
In einer ersten überblicksartigen Untersuchung hat Dieter Hassler nur drei umfangreich und kompetent beschriebene Fälle gefunden. Einer sei hier angeführt.
»Die japanische Hausfrau Lisa wurde 2005 und 2009 in insgesamt nur zwei Sitzungen in ein Leben zurückgeführt, welches sie als Dorfoberhaupt in Nepal verbracht haben will. Nachdem sie in der ersten Rückführung zwei Sätze in Nepalesisch gesagt hatte, wurde in einer zweiten ein Nepalesisch sprechender Student hinzugezogen, und es kam über vierundzwanzig Minuten zu einer Unterhaltung in dieser Sprache. Was Lisa gesagt hatte, wurde sprachlich analysiert. … Ihre Sprachfähigkeit erreichte dabei nicht das Niveau eines Einheimischen. Es blieb bei kurzen Antwortsätzen. Vierunddreißig unterschiedliche Worte benutzte sie, wobei zwanzig von ihr erstmals kamen. In 39% der Redezeit beantwortete sie Fragen sinngemäß richtig, in 37% verstand sie die Frage nicht, in 16% blieb die Antwort unklar und in 9% der Zeit waren ihre Antworten unpassend. Dass klingt zunächst nicht sehr beeindruckend. Es kamen aber Besonderheiten hinzu:
•Lisa verstand das Wort »Frau« (shirmati) nicht, das in der Hochsprache benutzt wird. Aber das umgangssprachliche (swasni) verstand sie sofort.
•Lisa benutzte die komplizierte Konjugation von »sein« in der passenden Form.
•Zahlen sprach Lisa aus, indem sie die niedrigste Stelle zuerst nannte (wie im Deutschen). Das ist im Nepalesischen ungebräuchlich, passt aber zu der Gegend, aus der die frühere Frau vermutlich stammte.
Lisa hatte keinen Bezug zur nepalesischen Sprache. Diese ist auch in keiner Weise mit ihrer Muttersprache, dem Japanischen, verwandt.
Obwohl Lisa den Wohnort und alle Namen der Familienmitglieder der früheren Person genannt hatte, konnte nur der vermutlich richtige frühere Wohnort ausgemacht werden, ohne eine Bestätigung der Personennamen zu
Ein Fall von Xenographie
Unter Xenographie (gr. ξένος xénos »fremd« und γραφία graphía (-graphie) »Schreibung«: »Fremdschreibung«) versteht man hier die Fähigkeit, in Hypnose eine fremde Schrift schreiben zu können. In einem von Dr. Joal Whitton und Joe Fisher geschilderten Fall vom Verhaltensforscher Harold Jaworski, der hier nicht näher beschrieben wird, tritt auch ein gut dokumentierter Fall von Xenographie auf.
Als Harold in tiefer Trance in den Inkarnationen als Wikinger namens Thor und als Zarathustra-Priester namens Xando war, konnte er die Sprachen hören, die um ihn herum gesprochen wurden. Dr. Whitton forderte Herold auf, das Gehörte phonetisch aufzuschreiben. Harold schrieb daraufhin zweiundzwanzig Wörter auf einen Zettel, deren Bedeutung er aber nicht verstand. Sprachwissenschaftler konnten später zehn davon als Altnorwegisch identifizieren. Andere Worte ergaben Sinn, wenn man russische, serbische und slawische Wurzeln akzeptierte. Passend war dabei auch, dass die meisten Worte, trotz der verschiedenen Sprachwurzeln, sich auf die Seefahrt bezogen. Laut der Wissenschaftler ist diese Sprachenvermischung nicht unwahrscheinlich, weil die Wikinger auf ihren Fahrten weit herumkamen und sicher Worte aus anderen Sprachen entlehnt haben.
Bei der Regression in das Leben eines Zarathustra-Priesters forderte Dr. Whitton den hypnotisierten Harold auf, in den damaligen Sprachen die Worte »Bruder«, »Haus«, »Bekleidung« oder »Dorf« aufzuschreiben. Experten für Altpersisch identifizierten das »Gekritzel« als eine authentische Wiedergabe der schon lange nicht mehr verwendeten Sprache, des sassanidischen Pahlavi, die vom 7. bis ins 3. vorchristliche Jahrhundert in Mesopotamien gesprochen wurde. Diese sei nicht mit dem modernen Persisch
Beurteilung Xenoglossie und Xenographie
Wie schon erwähnt, handelt es sich hierbei um ein wichtiges Thema, das die Existenz von Seelen beweisen könnte, wenn es genügend überzeugende, gut recherchierte und schließlich auch verifizierte Fälle gäbe. Es existieren allerdings viele Fälle, bei denen in der Hypnose seltsam altmodische Begriffe oder Formulierungen vorkommen. Dies ist zwar nicht Xenoglossie, aber es hat denselben Entstehungshintergrund, nämlich die Regression in eine alte Zeit. Hinzurechnen kann man noch die von Ian Stevenson veröffentlichten Fälle einer spontan, also ohne Hypnose aufgetretenen beziehungsweise des Auftretens von Xenoglossie bei
Alles in allem steht dieses Forschungsgebiet erst am Anfang. Es hat die Phase der systematischen Erfassung noch nicht erreicht. Die bemerkenswerte Zusammenfassung von Dieter Hassler ist ein
Das Phänomen Xenoglossie fügt sich allerdings in das monistisch-pantheistische Weltbild harmonisch ein, die Existenz des Phänomens wäre also zu erwarten.
Gruppenrückführungen unter Hypnose als Seelenbeweis
Zunächst zur Forscherin Dr. Helen Wambach. Sie hat das Fach Psychologie studiert, weil sie etwas darüber erfahren wollte, wie der menschliche Geist arbeitet und wie Menschen auf unterschiedliche Situationen reagieren. Aber die Forschung entwickelte sich entgegen ihren Erwartungen und Wünschen in eine andere Richtung. Sie bemerkte, dass die Forschungsgegenstände üblicherweise Ratten und Studienanfänger seien, weil diese leicht zur Verfügung stünden. Als Konsequenz begann sie sich 1955 neben ihrer Lehrtätigkeit mit praktischer Psychotherapie zu beschäftigen. Einige Schlüsselerlebnisse brachten sie dann im Jahre 1966 zur Parapsychologie. Eines davon ergab sich aus einer Hausaufgabe für ihre Studenten, nämlich sich einen Traum zu merken. Eine Studentin träumte, wie sie bei einem Autounfall zu Tode kam. Drei Monate später erfuhr Dr. Wambach, dass dieser Unfall inzwischen tatsächlich geschehen war – und dies bis in Einzelheiten hinein.
Das Verfahren der Gruppenrückführungen
Bekannt wurde sie durch eine einzigartige Studie mittels eines standardisierten Verfahrens von Gruppenrückführungen mit großen Fallzahlen. Wambach hielt die Ergebnisse von Einzelregressionen nicht für signifikant genug, um tatsächlich Reinkarnation als erwiesen betrachten zu können.
Sie wollte Gruppenrückführungen vornehmen, um eine so große Zahl an Rückführungen zu haben, dass das Material statistisch untersucht werden konnte. Man kann eine sehr große Anzahl an Rückführungen nicht mündlich durchführen. Darum ließ sie jeden Teilnehmer nach dem Ende der Gruppenregression einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen. Zunächst wurden 800 Probanden rückgeführt. Die Ergebnisse wurden analysiert und dann ein weiterer Durchgang mit nochmals 300 Probanden durchgeführt. Wambach wollte wissen, ob die zweite Gruppe zu vergleichbaren Ergebnissen kommt. Somit umfasste die gesamte Untersuchung insgesamt 1100 Rückführungen und auswertbare
Sie teilte die Probanden in zwei Zeitgruppen, eine sollte über die Jahre 1850, 1700, 1500 und 25 sowie 500 vor Christus berichten. Zu diesen Zeitperioden lieferte die Geschichtsschreibung umfangreiches Material, und einige konnten sich dabei auch auf ihre geschichtlichen Kenntnisse stützen. Die zweite Gruppe sollte über 2000 und 100 v. Chr. sowie die Jahre 400, 800, 1200 n. Chr. berichten. Über diese Zeiträume gab es, so die Vermutung von Dr. Wambach, wesentlich weniger Informationen. Wenn die erinnerten Szenen lediglich Phantasien waren, dann sollten die Schilderungen der zweiten Gruppe wesentlich weniger detailliert ausfallen.
Im gesamten Versuch zeigten sich keinerlei derartige Unterschiede. Damit war die Annahme von Phantasie bei den Studienteilnehmern nicht begründbar.
Westliche Wertvorstellungen könnten beispielsweise ein ehemaliges Leben als männliche, reiche und berühmte Personen bevorzugen. In ihrem Buch legte die Autorin dazu Kurven zur Geschlechterverteilung und sozialen Schichtung über die Zeitspanne von 4000 Jahren vor, die den Verdacht auf Phantasieergebnisse nicht bestätigen.
Bezüglich des Geschlechts fand Frau Dr. Wambach das geschichtlich richtige Verhältnis von annähernd 50%:50% (+/-1%) mit korrekten Schwankungen in Kriegsjahrhunderten. Das Ergebnis ist für beide Datensätze (800 und 300 Fragebögen) gleich, obwohl sie sich in der Zusammensetzung der untersuchten Gruppen zwischen männlich und weiblich stark unterscheiden.
Soweit die Daten eine Zuordnung zu sozialen Schichten zuließen, fand sie der geschichtlichen Realität entsprechende Angaben: Ober-, Mittel- und Unterschicht im historisch richtigen Verhältnis (5%:28%:67%).
Berühmte Persönlichkeiten traten nicht in Erscheinung. Die Berichte spiegeln zumeist unspektakuläre, fast langweilige Leben wider.
Im Buch finden sich weitere Kurven zur Rassenzugehörigkeit, Körper- und Fußbekleidung, Ernährung, Essgeschirr und Geburtenhäufigkeit. Das Erstaunliche daran ist nach Dr. Wambach, dass die Ergebnisse die geschichtliche Realität erstaunlich gut wiedergeben und sich die Teilnehmer durch tendenziöse Fragestellungen nicht fehlleiten ließen.
Laut Fragebogen wussten die Probanden mehrheitlich, ab wann zum Beispiel Hosen getragen, drei- und vierzinkige Gabeln benutzt wurden oder wie die Münzen um Christi Geburt im östlichen Mittelmeerraum aussahen.
Es kam immer wieder vor, dass sie ihren hypnotischen Erkenntnissen nicht trauten, weil sie im Widerspruch zu ihrem bewussten Geschichtswissen standen. Aber ihre bildhaften Erinnerungen erwiesen sich mitunter erst nach einigen Recherchen durch Dr. Wambach als zuverlässiger, denn nur in elf Aussagen auf den 1088 Fragebögen ergaben sich nachweisbar Unstimmigkeiten.
Interessant ist auch, dass die Erinnerungen an den Tod und die Zeit kurz danach den Nah-Todes-Berichten stark ähnelten, wie sie in dem Buch von Raymond Moody Leben nach dem Tod dargestellt sind, welches damals aktuell war. Doch Helen Wambach sagt, es sei sehr unwahrscheinlich, dass alle, die berichtet haben, das Buch oder dessen Inhalt kannten.
Beurteilung der Gruppenrückführungen durch Helen Wambach
Die Idee von Helen Wambach, durch eine große Anzahl Rückführungen die Ergebnisse statistisch auswertbar zu machen, stellt eine Pioniertat dar. Ein derartiges Projekt als Einzelperson durchzuziehen, ist respekteinflößend. Die begrenzte Personalressource ist die Ursache für die Grenzen, die sich bei der Arbeit aus wissenschaftlicher Sicht zeigen. Helen Wambach hat die Ergebnisse zwar in zwei Büchern veröffentlicht; dabei fehlt aber der Fragebogen sowie genaue Informationen über die Zusammensetzung des Untersuchungskollektivs. Es gibt keine Veröffentlichung in einem Fachmagazin und keine Auseinandersetzung mit der einschlägigen Literatur. Die wichtigen geschichtlichen Abklärungen der Aussagen aus den Rückführungen sollten durch Einbeziehung namhafter Historiker nachvollziehbar werden.
Leider hat sich noch kein Forscherteam gefunden, das mit dem Forschungsansatz eine nach allen Regeln der wissenschaftlichen Kunst durchgeführte Studie erarbeitet. Hier liegt Arbeit für die Zukunft.
Das Phänomen der Rückführungen mittels Hypnose in Vorleben als Beweis für die Existenz von Seelen
Das Phänomen an sich ist existent. Ich wollte gerade schreiben, dass es »nicht abzuleugnen« ist. Es wird dies auch kaum noch abgeleugnet. Aber es wird von wissenschaftlichen Kreisen weitgehend ignoriert, also so behandelt, als gäbe es das Phänomen nicht.
Das Phänomen ist von breiten Bevölkerungsschichten akzeptiert, weil sie das Phänomen nutzen. Man wendet es vor allem bei Fällen an, in denen die Schulmedizin keine Lösung findet. Wenn es darum geht, sich einer Aufgabe des Lebens – besser der Inkarnation – bewusst zu werden, dann helfen Chemiepräparate einfach nicht. Dass die schulmedizinische Ärzteschaft oder von der Chemieindustrie unterstützten Forschungsinstitutionen da nicht aufspringen (können), ist verständlich. Aber angesichts der ständig zunehmenden Breite der Akzeptanz des Phänomens ist es nur eine Frage der Zeit, bis es allgemeine Akzeptanz finden wird. .
Trotz allem muss auch festgehalten werden, dass die wissenschaftliche Durchdringung des Phänomens noch verbessert werden muss. Dies ist vor allem notwendig, weil die weltanschauliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen noch bevorsteht. Aber auch hier läuft die Zeit. Bernard Jakoby, der Nahtodforscher, bemerkt, dass überraschend viele Schüler in ihren sogenannten vorwissenschaftlichen Arbeiten über das Thema Nahtod Ich habe dieselbe Erfahrung mit dem Thema Reinkarnation gemacht. Aus diesen Jugendlichen wird sich eine neue Forschergeneration rekrutieren.